Ein Teppich, der zu Sowjetzeiten an die Wand genagelt war, war in fast jeder Wohnung zu sehen. Eine so ungewöhnliche Verwendung des Teppichs erklärte sich nicht nur aus dem Wunsch, das Interieur zu dekorieren, sondern auch aus seinen funktionalen Qualitäten. Ich selbst erfuhr erst vor kurzem von einigen der Gründe, die Sowjetbürger dazu veranlassten, Teppiche an die Wände zu hängen, nachdem ich mit meinen Eltern darüber gesprochen hatte.
Warum lagen die Teppiche nicht auf dem Boden, sondern an der Wand?
1. Versuchen Sie, den Raum wärmer zu machen. Der Teppich ließ die Kälte von der Wand nicht ins Haus, was vor allem für diejenigen wichtig war, die in Eckwohnungen lebten. Neben den Teppichen auf den Böden wurde auch die Wärme gehalten, indem sie an der Wand in der Nähe der Betten aufgehängt wurden.
2. Zusätzlicher Lärmschutz. Die dünnen Wände von Hochhäusern erlaubten es nicht, Privatsphäre in der eigenen Wohnung zu schaffen, und oft konnte man abends hören, worüber die Nachbarn sprachen oder was ihr Fernseher zeigte. Der Teppich an der Wand ermöglichte es, Fremdgeräusche zu unterdrücken.
Moderne Häuser haben auch Probleme mit der Schalldämmung, aber diese mit einem Teppich an der Wand zu lösen, gilt heute als schlechter Stil.
3. Gespräche ohne Echos. Stehen nicht viele Möbel im Raum, kommt es nicht selten zu einem Echo auch bei einem leisen Gespräch. Der Teppich absorbierte Geräusche und ermöglichte so eine normale Kommunikation.