Fast ein Jahr lang häuften sich die Macken in meiner Beziehung, aber nichts war so beunruhigend wie die jüngste Angewohnheit meines Mannes Mark, mit seinem Handy in der Tasche zu schlafen. Anfangs hatte ich das auf seine übermäßige Vorsicht gegenüber seinem teuren neuen Gerät zurückgeführt. Ich wußte jedoch nicht, daß diese Vorsichtsmaßnahme aus viel besorgniserregenderen Gründen begründet war.
Mark isolierte sich, um sein Telefon zu benutzen, tippte hektisch unter dem Deckmantel einer Decke oder legte es hastig weg, sobald ich den Raum betrat. Man musste kein Detektiv sein, um zu verstehen, dass er etwas vor mir verheimlichte. Und ich hatte das Gefühl, dass es nichts Gutes war. Es war, als ob ein dunkles Geheimnis jede Vibration seines Telefons umhüllte.
Schließlich bot sich mir eine unerwartete Gelegenheit, sein Geheimnis zu lüften. Die Politik des Nicht-Eindringens in die Privatsphäre, die ich verfolgt hatte, verkümmerte angesichts meines wachsenden Wunsches, die Wahrheit herauszufinden. Ich hatte nie daran gedacht, Marks Handy zu durchwühlen, aber die aktuelle Situation ließ mir kaum eine andere Wahl. Eines Nachts, als wir uns unter eine Decke kuschelten und in eine Fernsehserie vertieft waren, rutschte Marks Handy aus seiner Tasche und fiel neben meine Füße. Entgegen seiner Gewohnheit beeilte er sich nicht, es zu holen, sondern war in einen tiefen Schlaf versunken. Das Telefon summte sporadisch mit Benachrichtigungen, die danach zu schreien schienen, überprüft zu werden.