« Mama, warum lebst du bei mir? » Geh zu deinem Bruder, er hat ein größeres Haus.
Aber auch ihr Sohn hatte nicht mit ihr gerechnet:
« Mama, das ist nicht ernst. Willst du mit deiner eigenen Tochter leben und nicht mit mir? Meine Frau und ich haben eine eigene Familie.
Enttäuschung und Groll drückten Tamaras Brust zusammen. Sie traf eine schwierige Entscheidung: Sie kehrte in das alte Haus ihrer Eltern im Dorf zurück, in dem seit mehr als 20 Jahren niemand mehr gelebt hatte. Aber das Haus musste gründlich repariert werden, und sie hatte kein Geld.
Da beschloss sie, ihren alten Schmuck, den sie aus ihrer sowjetischen Jugend geerbt hatte, zu verkaufen, um mit diesem Geld das Haus in Ordnung zu bringen.
»Nun, Schwester, bleib erst einmal bei mir«, schlug Olga plötzlich vor. « Und am Sonntag werde ich eure Kinder zu mir einladen.
Tamara sah ihre Schwester verwirrt an und verstand ihre Idee nicht. Aber sie widersprach nicht.
Olga sagte nichts über Tamaras Sohn und Tochter. Sie nahmen die Einladung der Tante gerne an, da sie nicht erwarteten, dass die Mutter sie an der Tafel treffen würde.
Als sich alle versammelten, redete Olga nicht um den heißen Brei herum. Sie verkündete sofort:
« Also, Kinder. Deine Mutter ist aus dem Ausland zurückgekehrt, aber sie hat kein Zuhause, obwohl ihre beiden Kinder in den Häusern leben, die sie für sie gebaut hat.
Der Sohn und die Tochter erstarrten und sahen sich an.
« Übrigens, das gesamte Eigentum ist immer noch auf Tamaras Namen registriert. Du hast also zwei Möglichkeiten: Entweder du machst einen Beitrag und machst gute Reparaturen am Haus deiner Mutter, oder sie behält eines deiner Häuser und du musst in einem wohnen.
Tamara sah ihre Schwester verblüfft an. Und ihre Kinder merkten sofort, dass die Tante nicht scherzte. Sie kannten Olgas Charakter und erkannten, dass wenn sie etwas entscheiden würde, dann würde es auch so sein.