Ein Überraschungsbesuch bei meinem Freund, der weit weg wohnt, wurde zum Desaster — Story of the Day
« Ja! Du auch… Lucy… » sagte er und zögerte leicht.
« Lilie… » Ich korrigierte ihn und fühlte einen Hauch von Enttäuschung. Er erinnerte sich nicht einmal an meinen Namen. Vielleicht war das die erste rote Fahne, die ich hätte bemerken sollen.
« Lilie! Ja, das meinte ich. Es tut mir leid, manchmal sind amerikanische Namen für mich etwas verwirrend. »
Vielleicht hatte er recht, dachte ich. Ich sollte nicht so negativ sein. Er war so gutaussehend, und sein Akzent weckte in mir den Wunsch, ihm immer mehr zuzuhören.
Er lud mich in seine Wohnung ein und wir setzten uns zu einem Gespräch zusammen. Das Gespräch verlief reibungslos; Ehe ich mich versah, lachten wir und erzählten uns, als würden wir uns schon seit Jahren kennen.
Im Laufe des Abends öffneten wir eine Flasche Wein. Ich spürte, wie meine Nerven mit jedem Schluck schmolzen. Juan war charmant und aufmerksam, und ich genoss seine Gesellschaft mehr, als ich erwartet hatte.
« Also, was hat dich dazu bewogen, hierher zu kommen? », fragte Juan mit vor Neugier funkelnden Augen.
« Ich brauchte einfach eine Veränderung », gab ich zu. « Nachdem mein Mann gegangen war, fühlte ich mich so verloren. Mit dir zu sprechen, hat mir Hoffnung gegeben. »